Unser erster Workshop fand im Rahmen der Konferenz „Why the World Needs Anthropologists (WWNA)” in Berlin statt. Da das diesjährige Thema “Re/Generation” perfekt zu Protopia passt, haben wir uns besonders über die Einladung gefreut, unser Workshop-Format des Feel & Thinkathons in Berlin vorstellen und ausprobieren zu dürfen.
Feel & Thinkathon – was ist das genau?
Ein überproportionaler Teil unserer Lebenszeit spielt sich in unserer linken Gehirnhälfte ab – Rationalität, Analytik, Linearität und punktuelle Bezogenheit – alles Muster, die sich stark in unserem heutigen Denkstil widerspiegeln. Mit unserem Feel & Thinkathon setzen wir uns den alten Mustern entgegen und bringen die rechte Gehirnhälfte mit ins Spiel, die auf unsere Fantasie, Vorstellungskraft, Intuition und Gefühle zurückgreift und das Große und Ganze im Blick hat. Es ist die Ganzheitlichkeit des Feel & Thinkatons, also die Einbeziehung der Sinne, Gefühle und des Körpers, die diesen von vielen anderen Workshops unterscheidet.
Unser Vorgehen
Aktivierung der Vorstellungskraft
Der erste Teil des Workshops war der Versuch, einen utopischen Raum zu öffnen, in dem die Teilnehmenden Zugang zu ihrer Vorstellungskraft erlangen. Aus ihr heraus werden Bilder, Worte, Szenarien und Gefühle geschöpft, die ihre regenerative Utopie beschreiben. Die Teilnehmenden wurden eingeladen, all dies auf ein großes vor ihnen liegendes Plakat (der “What if world”) festzuhalten, nachdem wir ihre Vorstellungskraft konkret mit einem Fotosort, Musik und angeleiteten Worten versuchten anzuregen.
Wir wollen mit Protopia beweglich bleiben und aus einer gefühlsverankernden imaginären Zukunftsutopie heraus die Gegenwart mitgestalten. Wir wollen die Bilder unserer Vorstellungen ko-kreativ in Form und Materie der Gegenwart gießen und fließen lassen. Und wir wollen Räume schaffen, in denen Menschen dies gemeinsam tun können und an der Gestaltung ihrer ganz persönlichen und kollektiven Gegenwart teilnehmen.
Barrieren bewusst machen
Im zweiten Teil des Workshops widmeten wir uns den Barrieren, die aktuell noch zwischen uns und unseren Utopien stehen: Was sind Hindernisse, die uns von einer regenerativen Kultur abhalten? Durch Hilfsfragen konnten wir die Teilnehmenden unterstützen, in die Reflektion zu kommen und sich die oft unbewussten Verhaltensmuster bewusst zu machen.
Verhalten hacken
Nachdem wir diese anhand beispielhafter Verhaltensweisen dekonstruiert hatten, kam das “hacking” am Schluss des Feel & Thinkathons. Was können wir an unseren Verhaltensweisen verändern, wie können wir diese “hacken”, um uns Richtung Regeneration zu bewegen? Hier entwickelten die Teilnehmenden ihre persönlichen Ideen und fanden erste Ansätze, die sie in Zukunft auf dem Weg in ihr Protopia unterstützen könnten.
Was wir für die Zukunft mitnehmen
Durch das wertvolle Feedback der Teilnehmenden und unsere eigenen Beobachtungen wollen wir unsere Methoden stets weiter verfeinern und zielgruppengerecht anpassen.
Aus diesem Pilotversuch lernen wir, dass wir Prozesse noch klarer anleiten und von Anfang an einen engeren Fokus setzen sollten. Dieses Mal ging die Diskussion noch zu sehr in die Breite, sodass die Themen eher allgemein blieben. Ein klarerer Fokus wird in Zukunft dabei helfen, konkrete persönliche und strukturelle Hindernisse und Lösungen für Regeneration in diesem Bereich zu (de)konstruieren.
Wir freuen uns jetzt schon auf die Weiterentwicklung des Konzeptes, um noch mehr neugierige Menschen für den Wandel hin zur Regeneration zu begeistern und mitzureißen. Berlin, es war ein lehrreicher und schöner Anfang einer sehr spannenden Reise für uns! Danke.
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